SIE
Ich weiß ja, dass man hier nicht einfach kommen und arbeiten kann. Dass sie auswählen, willige Frauen gibt es genug. Das hat mir Sookie erzählt. Obwohl sie hier nie gearbeitet hat. Sie bevorzugt ein simples Bordell, bei dem sie für jeden Fick bezahlt wird. Das ist hier nämlich ein bisschen anders.
185 Dollar – „Ein.Hundert.Fünf.Und.Achtzig – kostet der Eintritt für die Männer. Der Preis und mehr steht auf einem Plakat* direkt an der Kasse. Dafür gibt es neben freien Drinks und einem Buffet freies Ficken. Und zwar jede Frau, die sie wollen. Mir ist nicht ganz klar, wie der Club das macht, doch für dieses Geld mache ich ganz bestimmt nicht die Beine breit. Wer das tut, arbeitet für gewöhnlich auf der Straße.
Sookie meinte, dass sie nicht wüsste, ob mir das gefallen würde. Zumindest sei eine Bekannte nicht gerade glücklich mit der Sache dort gewesen. Sie hatte von „menschenverachtend“ und „demütigend“ und sogar von „widerlichem Gebaren“ gesprochen.
Ich hatte es nicht hören wollen, denn diese Adjektive sind mir egal.
„Hast du einen Termin?“, will die Frau am Kassenhäuschen wissen.
„Mit Mr. Johnson.“
Sie nimmt den Hörer ab und meldet mich an.
*„Heute: All you can fuck. Essen, trinken, ficken für nur 185 Dollar! Wie viele Frauen schaffst du?“